Ist Ihre Webseite leicht zu lesen? Wie wichtig ist gute Lesbarkeit?

| October 6, 2015

Ist Ihre Webseite leicht zu lesen? Wie wichtig ist gute Lesbarkeit?

Bei der Gestaltung einer Webseite sind viele Faktoren zu berücksichtigen, unter anderem, Oberflächengestaltung, Navigation und Farbauswahl. Lesbarkeit ist eine weitere Komponente, die nicht vernachlässigt werden sollte. Lesbarkeit entscheidet darüber, wie der Leser Inhalte mental verarbeitet. Eine schlechte Lesbarkeit wird den Leser verscheuchen, eine gute jedoch hilft ihm, Informationen effizient zu lesen und aufzunehmen.

Was verstehen wir unter Lesbarkeit?

Lesbarkeit beschreibt die Leichtigkeit, mit der ein Text oder eine Webseite gelesen werden kann. Dies hängt von mehreren Faktoren ab, wie von der Art des Inhalts, des Aufbaus, des Stils und des Designs.

Ist Lesbarkeit messbar?

Ja. Seit den frühen dreißiger Jahren wurden verschiedene Tests entwickelt. Der wohl bekannteste Test wurde von J. P. Kincaid und seinem Team 1975 für die Unites States Navy entwickelt. Zweck des Tests war die Lesbarkeit der vom Department of Defense herausgebrachte Bedienungsanleitungen. Nähere Informationen zu den Lesbarkeits- und sprachspezifischen Tests von Flesch-Kincaid finden Sie hier.

Tipps für eine bessere Lesbarkeit Ihrer Webseite

Hier finden Sie einige wichtige Faktoren, die bei der Entwicklung einer Webseite zu berücksichtigen sind.

1. Beschränken Sie die Anzahl der verwendeten Schriftgrößen

Verschiedene Schriftgrößen werden immer dann eingesetzt, wenn eine optische Differenzierung von einzelnen Textpassagen erzielt werden soll (wichtig, Zusammenfassung, Achtung, usw.). Bitte verwenden Sie nicht mehr als drei verschiedene Schriftgrößen innerhalb eines Textes; Überschrift, Zwischenüberschrift und Haupttext (weitere Elemente wie Quellennachweise oder Links sind durchaus erlaubt).

2. Beschränken Sie die Anzahl der verwendeten Schriftarten

Jede Schriftart verfügt über eine unterschiedliche Lesbarkeit.

Serif. Diese Schriftart hat zwar eine altmodische Erscheinung, wird jedoch oft eingesetzt. Die spitzförmigen Ecken der Buchstaben führen das Auge auf den nächsten Buchstaben, was zu einem flüssigen Leseerlebnis beiträgt. Serif kommt besser bei Abbildungen mit einer hohen Auflösung zur Geltung. Bei eine niedrigen Resolution erscheinen die Buchstaben eher verwischt.

Sans-Serif. Diese moderne Variante eignet sich sehr für Pixel-Displays, da sie über mehr Raum zwischen den einzelnen Buchstaben verfügen und somit ein breiteres Erscheinungsbild verfügen. Dadurch wird diese Schriftart gerne in elektronischen Kommunikationsmedien eingesetzt.

Verdana. Dies ist die bevorzugte Schriftart der Designer. Das breite Design dieser Schriftart bietet genug Raum zwischen den einzelnen Buchstaben, sodass diese auch bei niedriger Auflösung unterscheidbar sind.

3. Hervorhebungen bitte sparsam einsetzen

Unterstriche, Fettdruck und Kursivschrift sollten eher selten eingesetzt werden. Es empfiehlt sich, Wörter mithilfe eines farblichen Hintergrundes hervorzuheben. Der Fettdruck eignet sich nur für einzelne Wörter, da dadurch der Kontrast verstärkt wird, als für ganze Absätze.

4. Kontrast

Der weiße Hintergrund eignet sich für die Hervorhebung eines schwarzen Textes am besten. Generell gilt, helle Schriften vor dunklem Hintergrund ermüden das Auge und erschwert die Lesbarkeit.

5. Großbuchstaben

Großbuchstaben werden heutzutage sehr häufig eingesetzt. Die Anwendung von Großbuchstaben obliegt grundsätzlich bestimmten, festen Regeln der betreffenden Sprache. Der häufige Gebrauch von Großbuchstaben führt zu einer Abschwächung des Effektes. Auch hier gilt, je selten der Gebrauch, desto höher die Wirkung.

6. Textausrichtung

Die Regel lautet: links vor rechts. Linksbündiger Text ist leichter zu lesen als rechtsbündiger Text. Ein Blocksatz hingegen eignet sich eher bei Texten mit sehr langen Zeilen (mehr als 40 Zeichen). Texte, die auf einem Bildschirm gelesen werden, sind in schmalen Spalten leichter zu lesen. Falls Sie ein Bild einfügen möchten, achten Sie darauf, dass das Bild auf der rechten Bildschirmseite erscheint.

7. Text-Blöcke

Orientieren Sie sich an die Art und Weise wie Artikel in Zeitungen und Zeitschriften gedruckt werden. Sehr lange oder sehr breite Textblöcke werden oft vermieden. Lang gezogene Textblöcke verfügen über wenig weißen Hintergrund und erschweren somit ein müheloses Lesen der Zeilen. Darüber hinaus sind lange Zeilen und breite Abschnitte schwerer zu lesen als kurze. Für das Auge optimal wären Zeilen bestehend aus rund 100 Zeichen und Textblöcke, die folgende Merkmale aufweisen:

  • kurze Sätze
  • mehrere Absätze
  • Überschriften
  • Aufzählungspunkte
  • Bilder